Das Abschrecken ist eine wichtige Methode bei der Wärmebehandlung von Metallen, die durch schnelles Abkühlen die physikalischen und mechanischen Eigenschaften von Materialien verändert. Während des Abschreckprozesses durchläuft das Werkstück Phasen wie Hochtemperaturerwärmung, Isolierung und schnelles Abkühlen. Wenn das Werkstück aufgrund der Begrenzung der Festphasenumwandlung schnell von einer hohen Temperatur abgekühlt wird, verändert sich die Mikrostruktur des Werkstücks und es bilden sich neue Kornstrukturen und Spannungsverteilungen im Inneren.
Nach dem Abschrecken befindet sich das Werkstück meist in einem Hochtemperaturzustand und ist noch nicht vollständig auf Raumtemperatur abgekühlt. An diesem Punkt wird das Werkstück aufgrund des erheblichen Temperaturunterschieds zwischen der Oberfläche des Werkstücks und der Umgebung weiterhin Wärme von der Oberfläche ins Innere übertragen. Dieser Wärmeübertragungsprozess kann zu lokalen Temperaturgradienten im Inneren des Werkstücks führen, sodass die Temperatur an verschiedenen Stellen im Werkstück nicht gleich ist.
Durch die beim Abschreckvorgang entstehenden Eigenspannungen und Strukturveränderungen werden Festigkeit und Härte des Werkstücks deutlich verbessert. Allerdings können diese Veränderungen auch die Sprödigkeit des Werkstücks erhöhen und zu inneren Defekten wie Rissen oder Verformungen führen. Daher ist es notwendig, eine Anlassbehandlung am Werkstück durchzuführen, um Restspannungen zu beseitigen und die erforderliche Leistung zu erreichen.
Beim Anlassen wird das Werkstück auf eine bestimmte Temperatur erhitzt und anschließend abgekühlt, mit dem Ziel, die Mikrostruktur und die Eigenschaften nach dem Abschrecken zu verbessern. Die Anlasstemperatur ist im Allgemeinen niedriger als die Abschrecktemperatur, und eine geeignete Anlasstemperatur kann basierend auf den Eigenschaften und Anforderungen des Materials ausgewählt werden. Normalerweise gilt: Je höher die Anlasstemperatur, desto geringer sind Härte und Festigkeit des Werkstücks, während Zähigkeit und Plastizität zunehmen.
Wenn das Werkstück jedoch nicht auf Raumtemperatur abgekühlt ist, also noch eine hohe Temperatur aufweist, ist eine Anlassbehandlung nicht möglich. Dies liegt daran, dass beim Anlassen das Werkstück auf eine bestimmte Temperatur erhitzt und über einen bestimmten Zeitraum gehalten werden muss, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Befindet sich das Werkstück bereits auf einer hohen Temperatur, ist der Erwärmungs- und Isoliervorgang nicht möglich, was dazu führt, dass die Vergütungswirkung nicht den Erwartungen entspricht.
Daher muss vor der Anlassbehandlung sichergestellt werden, dass das Werkstück vollständig auf Raumtemperatur oder nahezu Raumtemperatur abgekühlt ist. Nur so kann eine wirksame Anlassbehandlung durchgeführt werden, um die Leistung des Werkstücks anzupassen und Fehler und Spannungen zu beseitigen, die während des Abschreckprozesses entstehen.
Kurz gesagt: Wenn das abgeschreckte Werkstück nicht auf Raumtemperatur abgekühlt wird, kann es keiner Anlassbehandlung unterzogen werden. Beim Anlassen muss das Werkstück auf eine bestimmte Temperatur erhitzt und über einen bestimmten Zeitraum gehalten werden. Befindet sich das Werkstück bereits auf einer höheren Temperatur, kann der Anlassvorgang nicht effektiv durchgeführt werden. Daher ist es sehr wichtig sicherzustellen, dass das Werkstück vor dem Anlassen während des Wärmebehandlungsprozesses vollständig auf Raumtemperatur abgekühlt ist, um sicherzustellen, dass das Werkstück die erforderliche Leistung und Qualität erreichen kann.
Zeitpunkt der Veröffentlichung: 29. Dezember 2023